«Sein oder Nichtsein» - die wohl berühmteste Frage der Theatergeschichte. In unterschiedlicher Weise spielte sie Mitte Juni auf der Studiobühne eine grosse Rolle. Die zwei RG-Theaterkurse für Zweit- und Drittklässler*innen zeigten Stücke, die sie über ein Semester erarbeitet hatten.

Shakespeares «Hamlet» kam – nicht ganz in seiner Originalversion – zur obigen grossen Frage. Ein temporeiches und effektvolles Spiel um verschiedene Aspekte des «guten» Lebens. «Der Rest ist Schweigen» lautet der Schlusssatz am Ende der Tragödie; die Fragen bleiben offen; der laute Applaus aber gibt Auskunft über das Vergnügen des Publikums.

Ganz anders antwortete die zweite Gruppe auf das Thema «Existenz». «Sad End» entführte das Publikum im steten Wechsel zwischen Film- und Theaterelementen von der Schul- in die Literaturwelt und liess diese je länger je mehr ineinandergreifen. Was bringt es, Fiktion selber herzustellen; was bedeutet es, von Literatur verändert zu werden; was heisst es, eine andere Existenzform «anzunehmen»? Das Publikum erlebte das Zerfliessen der Grenzen am eigenen Leib; sinnlich spürbar und spooky. «Schüler*innensein oder Zombiesein», das ist hier die Frage.

Gabriela Merz