Realgymnasium Rämibühl Zürich

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Die Spur der Wölfe

Die Klasse 3e in Selva

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Schnee, Regen, Sonnenschein - und für einige Schüler sogar ein erfrischendes Bad im kleinen Lag da Claus; den roten Faden durch all diese Abwechslungen zog aber der Wolf.

Die Lage des Lagerhauses in Selva unterhalb des Oberalppasses ermöglichte es, dass wir auf einer Wanderung mit Schneebällen schossen, quasi hinter dem Haus Kristalle suchten – und auch fanden, Einblick ins Leben im Disentiser Benediktinerkloster erhielten, kletterten und schlussendlich dem neu angesiedelten Wolfsrudel oberhalb von Disentis etwas näherkamen.

Zwar haben wir die Wölfe weder gesehen noch gehört, doch waren sie in der Woche nach der Abstimmung über das Jagdgesetz Thema in der Klasse und bei den Einwohnern der Surselva. Biobauer Edi Hess schilderte anschaulich, was es für die Einwohner des Tales praktisch bedeutet, wenn der Wolf langsam in die Niederungen des Tales vorstösst: Zäune müssen mühselig im unwegsamen Gelände gezogen, Herdenschutzhunde ausgebildet und zusätzliche Leute eingestellt und bezahlt werden. Einige Bauern, so Hess, gäben auch darum ihren Betrieb auf.

Für uns verlief die Annäherung mit dem Wolf glimpflicher: Beim Kochen auf dem Lagerfeuer in der Academia Vivian mussten wir lediglich alle Essensreste im Dunkeln suchen und einsammeln. Denn wenn der Wolf den Geruch von Nahrungsmitteln mit der «Nahrungsquelle Mensch» verbindet, verliert er so seine natürliche Scheu vor dem Menschen. Beim Abschlussfeuer am Donnerstagabend allerdings kreisten die Reden dann eher um Gruselgeschichten der anderen Art – ohne Wolf!

Text: Gabriela Merz