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Exkursion des Präferenzfachs Geschichte ins Elsass
Am Ort des Geschehens
Während zwei Tagen sind wir, die Schüler:innen aus dem Präferenzfach Geschichte der Klassen 6a, 6c und 6d, durch die letzten 100 Jahre der europäischen Geschichte gereist und haben viele Einblicke und Eindrücke aus dieser Zeit bekommen. Angefangen mit dem 1. Weltkrieg über den 2. Weltkrieg bis hin zum Versuch, Ende des 20. Jahrhunderts, Frieden und Gerechtigkeit im europäischen Raum zu garantieren und kommenden Krisen entgegenzutreten. Geleitet wurde die Exkursion von Herrn Kägi und Herrn Fröhlich.
Um Nähe zu der Geschichte zu gewinnen, sind wir ins Elsass gefahren. Wir starteten beim Hartmannswillerkopf, einem Berg mitten im Elsass, der sich während des Ersten Weltkriegs zur bedeutenden Front zwischen Frankreich und Deutschland entwickelt hat. Man konnte von dieser Stellung aus die strategisch wichtige Rheinebene kontrollieren. Heute findet man dort ein Gedenkinformationszentrum, inauguriert sowohl von der französischen als auch von der deutschen Regierung. Daran schliesst ein Gedenkfriedhof an, auf dem sich ein Meer aus schön aneinandergereihten Steinkreuzen befindet. Erschreckend waren aber vor allem die Überreste der Schützengräben der Franzosen und der Deutschen, die sich durch den ganzen Wald ziehen. Wir konnten einen Einblick in die Techniken und Versorgungssysteme der Kriegsparteien gewinnen sowie in die ungeheuren Schicksale der jungen Soldaten.
Danach sind wir ins nahegelegene Konzentrationslager Natzweiler-Struthof gefahren und haben eine Ahnung der Schrecken des Zweiten Weltkriegs erhalten. Beim KZ Natzweiler-Struthof handelt es sich um kein Vernichtungs-, sondern um ein Arbeitslager, welches – es ist eines der wenigen – unter anderem ein medizinisches Labor hatte, in dem man menschenunwürdige Versuche und medizinische Eingriffe an den Häftlingen vornahm. Es war sehr augenöffnend, die Dinge, die man sonst nur aus dem Geschichtsunterricht oder aus Filmen kennt, einmal in echt zu sehen.
Übernachtet haben wir in einem süssen elsässischen Städtchen namens Séléstat, um am nächsten Tag zum Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in Strassburg aufzubrechen. In Strassburg angekommen, war es sehr beeindruckend, die wichtigsten europäischen Gebäude von aussen und eines sogar auch von innen besichtigen zu dürfen. Nach einer sehr genauen – und ein wenig einschüchternden – Sicherheitskontrolle durften wir im Pressesaal des EGMR eine Fragestunde mit Herrn Anderes Zünd führen. Herr Zünd ist Richter der Schweiz im EGMR und hatte uns viel über den EGMR als Institution und seinen Beruf als Richter in der höchsten europäischen Rechtsinstanz zu erzählen.
Alles in allem war es eine sehr eindrucksvolle und interessante Zeitreise durch die europäische Geschichte, die wir bestimmt nicht so schnell vergessen werden.
Text: Frida Korte (6d)
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