Wenn Worte zu Bewegung und Geschichten über Tanz erzählt werden, dann ist Oper mehr als Musik – sie wird zur Erfahrung. Die Klasse 4a wagte sich ins Opernhaus Zürich, um „Atonement“ von Cathy Marston zu sehen – eine Adaption, die den Roman von Ian McEwan nicht nacherzählt, sondern nachfühlt. Das war natürlich nicht möglich ohne Vorbereitung: Vorgängig wurde der Roman gelesen, die Filmfassung von Joe Wright diskutiert, und in einem Workshop mit einer ehemaligen Tänzerin des Opernhauses erlernten die Schüler*innen, wie man Kampf, Widerstand, Sichtweisen und Identitäten mit dem Körper und den Kostümen ausdrücken kann. So öffnete sich ein ganz neuer Zugang zur Oper: nicht elitär, sondern mit allen Sinnen erlebbar, unmittelbar und tiefgründig. Auch wenn das Stillsitzen manchen etwas schwer viel, so war es doch ein bereicherndes Erlebnis für alle, das ein leises Staunen auslöste - und vielleicht auch das Wissen, dass große Kunst immer Fragen stellt – und manchmal sogar mitten ins Herz trifft.

Text: Iris Stadelmann