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Was liest das RG? „Ellbogen“ von Fatma Aydemir

Lektüre im Deutschunterricht
„Ellbogen“ ist ein Coming-of-Age-Roman der türkischen Autorin Fatma Aydemir, der 2017 erschien. Der Roman provoziert und regt damit zum Nachdenken an.
Worum geht es?
Der Roman thematisiert kulturelle Identität, Selbstfindung und die Herausforderungen der Migrationserfahrung, im Mittelpunkt steht dabei die Protagonistin Hazal Akgündüz. Die Handlung ist in drei Teile gegliedert: Im ersten Teil wird Hazels Milieu beschrieben. Sie stammt aus einer Arbeiterklassenfamilie türkischer Herkunft und erlebt Spannungen zwischen der türkischen und der deutschen Kultur. Diese führen zu tiefen Identitätsfragen und dem Gefühl, keinen Zugang zu Gesellschaft und Arbeitswelt zu finden, was in einer schrecklichen Tat gipfelt.
Im zweiten Teil flieht Hazal nach Istanbul in der Hoffnung auf Glück, allerdings wird sie mit neuen Problemen und der harten Realität konfrontiert. Ihre Flucht löst einen Prozess der Selbstreflexion und emotionalen Reifung aus. Im dritten Teil sieht sich Hazal den politischen und gesellschaftlichen Konflikten der Türkei ausgeliefert. Jedoch kann sie mit sich Frieden schliessen, insbesondere auf der Suche nach sich selbst.
Wie kam die Lektüre bei mir an?
Die Geschichte des Erwachsenwerdens von Hazal ist geprägt von Zerrissenheit, Brutalität und fehlender Perspektive. Auch wenn man selbst nicht mit diesen Themen konfrontiert ist, kann man sich dennoch mit der Protagonistin solidarisieren und sich sogar mit ihr verbunden fühlen. Sie beschreibt Kämpfe, die man als junger Mensch austragen muss – wenn vielleicht auch nicht so extrem. Dies, weil die Sprache und der dichte Erzählstil dem Leser bzw. der Leserin viel abverlangt. Wie ein Ellbogen, der einem in den Magen gerammt wird. Die vulgäre Sprache erweckt das Buch zum Leben. Am Ende bleibt jedoch die Frage, warum Hazal die Vielfalt, welche sie lebt, nicht umarmen kann, sondern sich im Widerspruch und Kontrast immer stärker aufreibt.
Insgesamt überzeugt Ellbogen durch seine rohe Ehrlichkeit, seine Komplexität, seinen realistischen, aber harten Schreibstil und die Konfrontation mit grundlegenden gesellschaftlichen und individuellen Konflikten. Der Roman ist zwar nicht immer ganz schlüssig, da wichtige Fragen aufgeworfen, aber nicht beantwortet werden. Dennoch vermitteln genau diese kleinen Unstimmigkeiten ein realistisches Bild des Lebens, in dem nicht alle Probleme gelöst und nicht alle Unsicherheiten beseitigt werden können. Eine empfehlenswerte Lektüre!
Text: Annatina Holitscher (3b)
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