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Sophie Lacoste (6i) gewinnt 1. Preis beim Praemium Turicense
Bei der Jahresversammlung der Freunde der Alten Sprachen wurden am 25. Mai 2023 die besten Maturitätsarbeiten im Bereich der Alten Sprachen von Professor Dr. M. Böhler gewürdigt. Den ersten Preis erhielt Sophie Lacoste (6i) für ihre Arbeit „Kallisto. Das Verfassen einer „attischen“ Tragödie“.
Professor Böhler sagte in seiner Laudatio: „Sophie Lacoste hat im wahrsten Sinne den Vogel abgeschossen. Sie stellt sich selbstbewusst als erste und einzige Tragödin neben die grossen Dichter wie Aischylos, Sophokles und Euripides. Sie hat sich die Tragödie als schwerstes Genre ausgesucht und zunächst kenntnisreich nachgewiesen, warum die weniger bekannte Geschichte der Kallisto sich überhaupt als Tragödienstoff eignet. Ihre eigene Tragödie, die den antiken Mythos mit dem modernen Problem des Schweizer Sexualstrafrechts zusammenbringt, ist ein grosser Wurf.“
Besonders herausgestellt wurde die sprachliche Kennzeichnung der Figuren: Zeus spricht in Redewendungen, die er aber nicht immer korrekt zitiert, Heras Unfähigkeit zu klaren Gedanken zeigen sich an den vielen Tautologien und Hendiadioyn, Kallisto verleiht ihren Klagen durch Anaphern besonderes Gewicht und der kommentierende und beurteilende Chor spricht in katalektischen trochäischen Dimetern, die durch den fröhlichen Klang einen scharfen Kontrast zu dem tragischen Inhalt bilden.
Text: Maya Asper
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