Realgymnasium Rämibühl Zürich

Garfik3

Dem Klimawandel auf der Spur: Der Rhonegletscher in den Schweizer Alpen

GG-Exkursion der Klassen 4a und 4c am 30.8.

Garfik3

Der Rhonegletscher ist einer der am besten untersuchten und bekanntesten Gletscher der Schweiz. Jährlich besuchen Tausende von Touristen beim Hotel Belvédère die Grotte, welche jedes Frühjahr neu mit Motorsägen aus dem Eis herausgeschnitten wird. In einem Tunnel, in den eisblaues Tageslicht hineinsickert, in tropfender Nässe, bei frostiger Temperatur und mit akustischer Untermalung gurgelnder Schmelzwasserströme werden alle Sinne der Besucherinnen und Besucher angesprochen, und sie bekommen einen kleinen Einblick ins «Innenleben» eines Alpengletschers.

Bereits 1874 begannen hier erste genaue glaziologische Messungen: Die Veränderungen wurden sorgfältig registriert, eine höchst genaue Karte der damals noch bis zur Ortschaft Gletsch reichenden Zunge erstellt und durch Einmessen von farbig bemalten, nummerierten Steinen, die man auf dem Eis ausgelegt hatte, die Fliessgeschwindigkeit entlang mehrerer Profile bestimmt. Es zeigte sich, dass im Eisfall unterhalb des Belvédère Geschwindigkeiten von bis zu 230 Metern pro Jahr vorkamen, also bis zwei Drittel Meter pro Tag – im Sommer, wenn die Bewegung am stärksten ist, wohl gut über einen Meter pro Tag! Diese Zone ist seither infolge des starken Rückgangs allerdings eisfrei geworden. Der Gletscher präsentiert sich heute nur noch als verhältnismäßig einförmiger, flacher Eisstrom, der vom Dammastock herunter, am prächtigen Galenstock vorbei Richtung Süden fließt, und den früheren Eisfall gar nicht mehr erreicht.

Patrik Weiss