Realgymnasium Rämibühl Zürich

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RG-Projekttage: Antikenwoche der Klassen 1d und 1g

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Eine Woche lang beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler der Klassen 1d und 1g mit der Medizin in der Antike. Gruppenweise spezialisierten sie sich auf einen gewissen Fachbereich; von Hebammen über Legionsärzte bis hin zu Pathologen war alles auf den Gängen des RGs anzutreffen. Den krönenden Abschluss der Woche bildeten die Präsentationen einer Szene aus dem Arbeitsalltag. So durften wir uns auf der Studiobühne ansehen, wie ein Zahnarzt dem Staatsmann Caesar einen falschen Zahn zog, wie ein Tierarzt Schafräude behandelte oder wie ein Chirurg einen verunglückten Gladiator erfolgreich am Kopf operierte.

Doch was wäre ein Arzt oder eine Ärztin ohne Praxiserfahrung? Am Dienstag unternahmen wir eine Exkursion nach Basel ins Anatomiemuseum, wo die Schülerinnen und Schüler in zwei verschiedenen Workshops selbst Hand anlegen durften. Wie das ablief, berichten Robyn und Freya aus der 1d:

Museums-Blog

Museumsausstellung
In der Museumsausstellung konnte man viel sehen und entdecken. Zum Beispiel das älteste präparierte Menschenskelett oder in Scheiben geschnittene Gehirne. Es gab auch spannende Sinnesspiele, wie zum Beispiel Duftdosen, an denen man erraten musste, nach welcher Pflanze sie riechen. Die Entwicklung eines Kindes im Bauch der Mutter konnte man gut mitverfolgen, auch Missbildungen, die häufig auftraten, wurden gezeigt. Bei den aufgeschnittenen Körperteilen konnte man die inneren Organe, Blutgefässe und Nervensysteme gut erkennen. Während sich die eine Gruppe die Ausstellung anschaute, nahm eine andere an einen Schweinenieren- und einen Hühnerkopf-Workshop teil.

Hühnerkopf-Workshop
Nach einer kurzen Einführung setzten wir uns zu zweit an einen kleinen Tisch. Papierschürzen und Plastikhandschuhe hatten wir bereits angezogen. Vor uns auf dem Tisch lag ein kleines Holzbrett und eine Schüssel für die Abfälle. Auf dem Brett lagen auch ein Skalpell, eine Schere und zwei Pinzetten bereit. Als Erstes bekamen wir einen Hühnerkopf mit allem Drum und Dran. Den ersten Schritt sollten wir entlang der Vorderseite des Halses auf der Kieferunterseite vornehmen. So war es möglich, die ganze Haut samt Federn mit der Hilfe des Skalpells abzuziehen. Nun sah man die ganzen Organe, Nervensysteme und Blutgefässe. Das Besondere war, dass, wenn man die Blutadern nicht durchschnitt, gar nichts blutete.
Bevor wir entlang des Unterkiefers schnitten und diesen entfernten, inspizierten wir die Speise- und Luftröhre. Als Nächstes sollten wir das Auge herausschneiden. Ein Auge ist an der unteren Seite mit Nerven befestigt. Wir mussten also mit der Schere unter das Auge stechen und diese durchtrennen. Fast alle schafften dies, ohne das Auge zu beschädigen. Das herausgeschnittene Auge glich ein wenig einer Olive.
Dort, wo der Hinterkopf in den Nacken überging, sollte der letzte Schnitt erfolgen. Nach dem Abtrennen des Halses erkannten wir durch ein Loch im Schädel eine gelatinartige Substanz. Das, erklärte uns unser Workshopleiter, sei das Gehirn. Neugierig stocherten einige darin herum. Als nächste Stufe der Präparation der Knochen kämen sie einige Tage in eine Schachtel voller Speckkäfer, die das restliche Fleisch und das Gehirn sorgfältig vom Schädel abfressen würden. Schliesslich würde der Schädel in eine Maschine zum Entfetten gelegt und danach gebleicht werden. Nachdem wir die Käfer im Keller besucht hatten, bekamen wir sogar unseren eigenen Hühnerschädel, der bereits vollständig von unseren Vorgängern behandelt worden war.

Texte: Robyn und Freya (Klasse 1d)